Wieder eine mangelhafte Verve-Pressung / Sound und Musik sind durchwachsen
Unabhängig von der Interpretation bewerte ich zunächst die Pressqualität - und die ist, wie schon bei einigen Verve-Pressungen zuvor, miserabel. Punktuelle Vertiefungen ("dots") auf beiden LP-Seiten führen zu hörbaren Knacksern, durch die (mal wieder) fehlende gefütterte Innenhülle erleidet die Platte beim Verpacken in der Produktion zwangsläufig Schleifspuren, sie beim Abhören als starkes Knistern wahrgenommen werden und auch deutlich auf den Plattenseiten im Gegenlicht sichtbar sind. Solange es hier in der Produktionsstufe keine Qualitätsendkontrolle gibt und die Hersteller bei den ohnehin teuren LPs auf wenige Cents für eine gefütterte Innenhülle verzichten, so lange werde ich diese LPs nicht akzeptieren. Ich kann nur hoffen, dass das irgendwann auch mal bei Verve erkannt wird.
Zur Musik: Als Engineer fungiert hier laut Angaben auf der Innenhülle der Schlagzeuger Tony Austin - und das dieser wohl kein ausgewiesener Sound-Experte zu sein scheint, merkt man beim Hören den Stücken auch an. Einige sind dumpf und extrem basslastig, fast matschig im Sound, andere klar und transparent - insgesamt bleibt aber ein zwiespältiger Eindruck, der den Gesamteindruck des Albums n.m.E. stark trübt. Fast alle Songs sind von Stil her dem Highlight "Abraham" angelehnt, sowohl was die Tempi als auch was das Schlagzeugspiel betrifft. Für mich fehlt hier die Abwechslung, da auch schöne, melodievoll langsam beginnende Stücke später wieder an Tempo zulegen und daher wieder den "Abraham"-Stil kopieren. Die Musiker sind durchweg gut, trotzdem fehlt mir hier die Individualität der einzelnen Stücke. Schade.