Emotional, romantisierend, distanzlos
Eigentlich erübrigt es sich, über diese unsägliche Aufnahme viele Worte zu verlieren - die gewählte Überschrift sagt schon alles.
Hier wird Satie klischeehaft vergewaltigt, wobei leider ein völlig falsches Klischee gewählt wurde, das keinerlei Rücksicht auf Saties Eigenarten als historische Person (er war u.a. bekannt als extremer Satiriker) und als Künstler seiner Zeit nimmt.
Wer angemessene Satie-Interpretationen hören will, dem bleiben nach wie vor in erster Linie nur die Einspielungen des Satie-Kenners und -Interpreten Reinbert de Leeuw. Hier werden die Stücke collagenhaft und mit Distanz interpretiert, genauso wie sich z.B. auch die zeitgenössische kubistische Malerei mit ihren Themen auseinandersetzte.
Wer sich noch nie mit Satie oder seiner Kunst beschäftigt hat, dem empfehle ich die Lektüre von Alan M. Gillmor: Erik Satie (Twayne Publishers, 1988).