Von unausstehlich zu unwiderstehlich
Der Tag, der für Jessica mit so viel Zuversicht und Hoffnung begonnen hatte, wird bereits kurze Zeit später zu einem totalen Reinfall. Zuerst wird sie auf dem Weg zum Verlag, bei dem sie ihr Buch, den sie über ihren Chef Alan geschrieben hat, vorstellen möchte, fast von einem brüllenden Lastwagenfahrer überfahren und kurz danach wird ihr Buch vom Verleger, ebendiesem brüllenden Lastwagenfahrer, abgelehnt, mit der Begründung, dass er ohne Herz geschrieben und zudem viel zu glatt sei.
Frustriert darüber, dass auch kein anderer Verlag bereit ist, ihr Buch zu veröffentlichen und weil ihre beste Freundin Lydia, die im Verlag vom Waldschrat, wie Jessica den ungehobelten Verlagschef insgeheim genannt hatte, beschäftigt war und gekündigt wurde, beschließen sie, sich ihren Frust bezüglich dem imperfekten Boss von der Seele zu schreiben.
Was als reiner Frustabbau gedacht war, endet jedoch in einer Katastrophe, denn der Artikel erscheint auf einmal auf dem Blog der Imageagentur, für die Jessica arbeitet, ohne dass sie sich das erklären kann. Um dem Ruf der Imageagentur nicht zu schaden, wird ihr die Aufgabe aufgebrummt, nun alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um das Image von Charles, dem imperfekten Boss, wieder aufzupolieren.
Charles ist es sowohl egal wie er aussieht als auch, was die Menschen von ihm denken. Dementsprechend handelt er auch. Das kann und möchte ihm sein Großvater nicht mehr durchgehen lassen und als der Blog erscheint und die Imageberatungsfirma um Schadensbegrenzung bemüht ist, ergreift er die Gelegenheit und macht es zur Bedingung, dass Charles an sich arbeiten und sein Verhalten gegenüber seinen Angestellten ändern muss, im Fall, dass er den Verlag von ihm überschrieben haben will.
Nun stehen sich Charles und Jessica also erneut gegenüber, doch in umgekehrter Position, denn nun hat Jessica das Sagen.
Die Geschichte war kurzweilig und die Wortgefechte zwischen den beiden haben mich immer wieder zum Schmunzeln gebracht. Man erfährt nach und nach was der Grund für das Ich-hasse-alle-Menschen-Verhalten von Charles ist. Es ist schön zu sehen, wie Jessica mit allen Mitteln versucht, ihn davon zu überzeugen, warum es nur zu seinem Vorteil ist, wenn er sich gegenüber seinen Mitmenschen anders verhält. Dadurch, dass die Geschichte abwechselnd aus der Sicht von Jessica und Charles erzählt wird, bekommt man als Leser mit, wie die Vorurteile, die beide jeweils gegenüber dem anderen haben, abgebaut werden und wie vor allem Jessica ihr bisheriges Leben plötzlich mit anderen Augen betrachtet.
Fazit: Es ist nicht immer alles Gold was glänzt und manchmal muss man auch mal etwas tiefer graben, um einen wahren Schatz zu finden.