Böhm -ein großer Meister des norddeutschen Barock
Diese Doppel-CD mit knapp 100 Minuten Spielzeit enthält die 11 Cembalo-Suiten Georgs Böhms sowie sein außerordentliches "Präludium, Fuge und Postludium" in g-moll. Die aus dem Jahr 2003 stammende Aufnahme besitzt eine sehr gute digitale Aufnahme- und Klangqualität. Die Doppel-CD enthält zwei informative Booklets in deutscher, englischer, französischer und spanischer Sprache; eines davon enthält ein aufschlussreiches Interview mit der Künstlerin.
Mitzi Meyerson spielt die Werke auf einem 1998 in "altem Stil" gebauten "satten" Cembalo in mitteltöniger Stimmung, was den Stücken ihren besonderen Reiz gibt bzw. erhält. Meyerson gestaltet die Werke nicht statisch, sondern sehr plastisch und beweglich mit ausgeprägtem Rhythmus. Die Werke selbst überzeugen durch ihren melodischen, rhythmischen sowie harmonischen Einfallsreichtum. Stilistisch sind sie m. E. doch erkennbar "norddeutsch", wenngleich mitunter durchaus eine Verarbeitung oder eher Verschmelzung mehr mit der französischen denn mit der italienischen Komponier- und Spielweise festzustellen ist. Darin ist sich Böhms Musik derjenigen Buxtehudes oder des frühen J. S. Bach nicht ganz unähnlich, bleibt aber doch stets originär wie originell.
Die Aufnahmen können daher allen, die Buxtehude und J. S. Bach, aber auch Froberger und Weckmann schätzen, bestens empfohlen werden.