Leider missglückt
Diese CD ist mir in ihrer Überflüssigkeit völlig unverständlich. Léhars großartige Operette "Schön ist die Welt" schreit geradezu nach einer Neuaufnahme in Stereo, denn die erste Aufnahme unter Leitung des Komponisten stammt von 1942; es folgten 1952 Hans Müller-Kray und 1954 Werner Schmidt-Boelcke. Alle Mono, aber alle auch deutlich besser! Zum einen hat es cpo bis heute nicht das Genre der Operette verstanden und immer wieder Aufnahmen ohne Sprechdialoge vorgelegt. Das widerspricht komplett dem Wesen der Operette, in dem die Handlung ihren Fortgang und Witz namentlich im Sprechdialog findet. Wie gut und stimmungsvoll die gelingen kann, beweisen die drei früheren Aufnahmen. Fehlen diese Dialoge, reduziert man Operetten auf hanebüchen dröge Potpourris. Bei cpo kommt es aber noch viel schlimmer. Das originelle Stück wird auf die vier Hauptrollen gekürzt; die interessanten Nebenfiguren fallen unter den Tisch. Zudem wurden diese vier Hauptrollen mit den beiden selben Sängern besetzt, obwohl es sich um völlig unterschiedliche Charaktere handelt, ein eher ernstes Liebespaar und ein heiteres Buffo-Pärchen. Es fehlt auch komplett das Lokalkolorit des Alpenhotels und der Berghütte sowie die wichtige Rundfunkeinblendung mit der behördlichen Suchmeldung nach der vermeintlich verschollenen Protagonistin. Was bleibt, ist lediglich guter Gesang der beiden Protagonisten und das endlich einmal stereophone Dokument dieser sehr starken, zuweilen symphonischen Musik, die qualitativ herausragt. Insgesamt ist dieses Produkt aber völlig verfehlt.