Schlachtross vs. Mauerblümchen
Denis Matsuev ist ein großartiger Pianist, der sich hier den Klavierkonzerten 1 und 2 von Tschaikowsky annimmt. Und mit Bravour! Das b-Moll-Konzert kennt auch Lieschen Müller und es gibt ungezählte Einspielungen. Matsuev hat einen kräftigen Anschlag, der für das Konzert erforderlich ist, er geht gut mit den Rubati um und kann auch leise Töne spielen. Hier ist nichts auszusetzen, im Zeitmaß ist er variabel, da wird mal beschleunigt, mal das Tempo auch zurück genommen. Besonders loben möchte ich das G-Dur-Konzert, das fast nie aufgeführt wird und leider ein Schattendasein fristet. Hier wird die komplette Fassung gespielt ohne die Verstümmelungen von Siloti, das ist sehr gut. Matsuev spielt ausdrucksstark, im 2. Satz gibt es einen wunderschönen Trialog mit Solo-Violine und Solo-Cello, dem sich ein feuriges Finale anschließt. So wie es hier gespielt wird, fällt es sehr schwer, das zweite Konzert geringer zu schätzen, als das erste. Ein Lob auch dem sehr gut aufspielenden Orchester unter Valery Gergiev!