unbedingt hörenswert
Dass innerhalb kürzester Zeit zwei hervorragende Barockgeiger (Leila Shayegh und Hans-Joachim Berg) jeweils eine Auswahl der ornamentierten Violinsonaten von Frantisek Benda auf CD einspielten und so die Verzierungskunst in der Instrumentalmusik bekannt machen, ist hoffnungsvoll. Die Veröffentlichung der Aufnahme mit Leila Shayegh, Václav Luks und Felix Knecht durch die Schola Cantorum Basiliensis ist ein Meilenstein in der lange vernachlässigten Beschäftigung mit der Verzierungspraxis in der Musik vor, um und nach 1750. Ein gut aufgemachtes und informatives Booklet unterstreicht die musikalische Qualität der Aufnahme. Allen drei Instrumentalisten hört man an, dass sie in dieser Musik heimisch sind und sich mit den überlieferten Ornamenten auskennen. Bendas Violinsonaten bekommen durch die Elaborationen eine neue Tiefe und werden sich in den Ohren der Zuhörer als großartige Musik erweisen, was besonders dem musikantischen und farbigen Spiel der Barockgeigerin Leila Shayegh zu danken ist. Da sie auch im Booklet wissend über die Verzierungspraxis Bendas schreibt bleibt zu hoffen, dass sie dieses Wissen und ihr Können an die nächste Generation weitergibt und nicht an den überlieferten Ornamenten der Sonaten festhält, sondern zukünftig alle Musik dieser Zeit nach deren Elaborationspraxis spielt.