Berührende Musik eines zu selten gespielten Komponisten
Karl Goldmarks Kalvierquartette sind wirklich eigentümliche Stücke. Auf der einen Seite sind sie unverkennbar romantisch. Weit geschwungene, schön gestaltete Melodik vereint sich hier mit einem harmonischen Konzept, das besonders im cis-Moll-Werk zu wahrlich seltsamen Lösungen findet. Zum anderen ist die Musik aber auch typisch Goldmark: Es ist viel Intuitives dabei, Sinn für Klang und effektvolle Dramaturgie. Seine Werke sind zugleich raffiniert und gefällig, zudem sinfonisch in ihrer Klangfülle. Ein äußerst attraktive Mischung also, und eine CD, die ich sicher nicht so schnell ins Regal stellen werde. Die Ausführung des Quatuor Sine Nomine mit Oliver Treindl lässt zudem keine Wünsche offen. Mehr davon! Der Booklet-Text des verplauderten Eckhardt van den Hoogen ist kurzweilig zu lesen, hätte aber an mancher Stelle noch ins Detail und in die Tiefe gehen können.