Da wäre mehr drin gewesen
The Definitive 24 Nights (Limitiertes Super Deluxe Boxset mit nummerierter Lithographie), 8 LP, 3 Blue Ray, Buch und Lithographie
Bereits VOR Veröffentlichung nur einen Stern für diese Box zu vergeben, dazu noch anonym hat schon ein gewisses Geschmäckle. Ich versuche es also einmal ein wenig differenzierter.
Also, haptisch und optisch ist die Box erst einmal ein Leckerbissen. Auch das Buch ist ein Buch, und nicht nur ein Paperback, wie in der Wishbone Ash – Argus-Box. Eine gelungene Bildauswahl und auch z.T. informative Texte.
Die Box ist also limitiert und die beigefügte Lithographie nummeriert. Und da geht es schon los: Auch bei Nachfrage konnte mir bisher keine Stelle nennen, (auch im anglo-amerikanischen Raum) WIE limitiert denn die Box nun ist und wie viele Lithographien denn nun gefertigt wurden. (Die Lithographie ist übrigens identisch in der CD-Box und in der Vinyl-Box. Also, selbst wenn man die Anzahl der Lithographien kennt weiß man immer noch nicht, wie denn nun deren Verteilung ist) Für Sammler ist das ein absolutes No-Go. Ich vermute mal, dass nachgefertigt wird, so lange die Nachfrage anhält.
Es war bestimmt eine Mammutaufgabe, das vorliegende Material in eine vernünftige Ordnung zu bringen. Und da hat man seinerzeit, meiner Einschätzung nach, bei der Erstveröffentlichung die bessere Wahl getroffen. Die Aufteilung in 4-Piece-Band, 9-Piece-Band, Blues und Orchestral finde ich weitaus gelungener als die jetzige in „Rock“, „Blues“ und in „Orchestral“. Zumindest beim bewegten Bild stört es mich gewaltig, dass (natürlich) über einen so langen Zeitraum die Optik der Protagonisten sich gewaltig verändert hat. Im Gegensatz zu Cher und Madonna ist Eric Clapton nun mal nicht dafür bekannt, während eines Konzertes die Bühnenkleidung zu wechseln oder auch die Haartracht. Nun denn.
Die Bildqualität der Blue Rays ist naturgemäß und dem Alter der Aufnahmen geschuldet nicht wirklich umwerfend, wohl aber der Atmos-Sound – DER ist durchaus gelungen. (Und verantwortlich für die 5 Sterne)
Die Vinylscheiben habe ich noch nicht alle durchgehört, bin aber doch erstaunt über deren Ausfertigung: Alle Mittenlöcher mussten erst einmal nachbearbeitet werden und die Scheiben stecken in ungefütterten Innenhüllen! Der Sound ist prima, das Vinyl nicht das geräuschärmste, aber immerhin plan gepresst. Warum wird großer Aufwand getrieben und der Sound bei Bernie Grundmann bearbeitet, und dann letztendlich doch so geschludert? Den verantwortlichen Produktmanager (ja, ich nehme stark an, dass es sich in diesem Metier um einen Mann handelt) würde ich in die Wüste schicken.
Bleibt noch der Preis: Meiner Einschätzung nach übertrieben, auch grade wegen der gravierenden Mängel bei den Vinylscheiben. Wer nicht unbedingt das Buch und die Lithographie benötigt und auch nicht die Möglichkeit hat, den Atmos-Sound zu hören ist mit den jeweiligen preiswerteren Ausgaben bestimmt gut bedient.
Noch ein Schmankerl am Rande: Bei der „Telescoping Box“ handelt es sich um eine Papp-Box mit einem Papp-Deckel, also nichts Besonderem.
Und denen, die nun unbedingt die kompletten Konzerte dieser 24 Nächte haben wollen sei gesagt, dass alle Konzerte in größtenteils guter Soundqualität gibt.....man muss nur ein wenig suchen.