Sehr hilfreich für die Selbstbehandlung
Der Ratgeber „Kiefer, Kopf und Gesicht“ stammt von John Langendoen, Karin Sertel und Jürgen Berkmiller. Er ist im TRIAS Verlag erschienen. Langendoen ist Physiotherapeut, Dipl.-Akupunkteur, Sportphysiotherapeut, MSc in Schmerzmanagement, Fachlehrer und Fachlehrerprüfer für manuelle Therapie. Er entwickelte das „funktionelle Taping mit elastischem Tape - Kinematic Taping® Concept". Seine Frau Karin Sertel ist Physiotherapeutin. Berkmiller ist unter anderem Physiotherapeut und medizinischer Masseur, Manualtherapeut und Kinematic Taping Instruktor.
Viele von uns kennen Probleme mit dem Gesicht, Kiefer, Nacken und der Wirbelsäule, die beispielsweise zu Migräne, CMD oder Nerven- und Nackenschmerzen führen. Ursache sind häufig Gelenksprobleme, verspannte Muskeln und/oder innere Anspannung. Das Buch ist zur Selbsthilfe gedacht. Daher wird zunächst erläutert, wie man durch Selbstanalyse feststellen kann, wo die Schmerzen und Beschwerden herkommen. Bevor anhand von Schritt-für-Schritt-Anleitungen für Taping, Massage und Übungen aufgezeigt wird, wie man sich selbst therapieren kann. Die Autoren weisen deutlich darauf hin, dass die Buchinhalte und ihre Umsetzung keinen Arztbesuch ersetzten können, sondern zur Unterstützung einer ärztlichen Behandlung vorgesehen sind.
Zu Beginn des Buchs geht es um das Hintergrundwissen zur Beschreibung der Schmerzen und den Selbstbefund. Daran schließt sich der Teil zum Selbstmanagement an. Bevor hier die Maßnahmen beschrieben werden, werden Informationen zu dem zu behandelnden Körperbereich gegeben. Hierbei wird viel mit farbigen Zeichnungen gearbeitet.
Die verschiedenen Maßnahmen werden textlich beschrieben und meist durch mehrere Fotos zusätzlich verdeutlicht. Teilweise sind zu den Maßnahmen auch Variations- oder Steigerungsmöglichkeiten vorhanden. Für manche Tapings und Massagen wird eine weitere Person benötigt. Für andere wiederum werden ein oder mehrere der folgenden Gegenstände benötigt: Tape, Tennisbälle oder doppelter Ball, Matte, kleiner weicher Ball, Stuhl, Besteck, Handtuch, Faszienrolle, Strohhalm, Knopf an einer Schnur und Thera-Band.
In Bezug auf die farbigen Abbildungen der Gelenke, Muskeln, Faszien und Nerven finde ich es sehr gut, dass sowohl die deutsche als auch die lateinische Bezeichnung angegeben ist. Zum Buch gehören Arbeitsblätter, die im Internet zu finden sind. Diese sollte man auch auf jeden Fall ansehen. Außerdem wird auf Videos der Autoren hingewiesen, die ebenfalls hilfreich sind.
Ich bin nicht nur von der Kombination von Wissen und praktischer Anwendung und von den verständlichen Texten begeistert, sondern auch von der großen Bandbreite der Maßnahmen. Sie reichen von Taping über Massage bis hin zu Übungen und Maßnahmen gegen den Stress (wie Priorisierung, Atem- und Genusstraining, Aktivierung der parasympathischen Funktionen). Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter.