Großartige Musik – großartige Interpretation
Telemann wird von vielen Musikliebhabern, aber auch von ausübenden Musikern in der Regel hinter Bach und Händel eingestuft. Ganz abgesehen davon, dass solche pauschalen Urteile über die Qualität einzelner Kompositionen nichts aussagen, sind sie für die „Pariser Quartette“ völlig untauglich. Diese Quartette – eigentlich Triosonaten, bei denen sich die dritte Stimme oft vom Fundament des Generalbasses löst – sind vorzügliche Kammermusik, völlig anders als die Bachs oder Händels, aber in ihrer Art hinreißend: fantasievoll, reich an köstlichen Einfällen. Die drei oberen Stimmen wetteifern um die „Vorherrschaft“, ergänzen sich, „widersprechen“ sich und wollen gleichzeitig auf höchstem Niveau unterhalten. Man muss beim Hören aufpassen wie ein Lux, damit einem nichts entgeht. – Die Interpreten bringen die Feinheiten aufs Schönste zum Ausdruck. Über die schnellen Tempi der schnellen Sätze mag man gelegentlich streiten. Aber so spielt man eben heute.