überzeugte mich nicht vollständig
Buchinhalt:
Mithilfe eines mysteriösen Amuletts betritt die 18jährige Lena das Reich Elvancor, auf der Suche nach Ragnar, ihrer - nach ihrer eigenen Überzeugung - großen Liebe. Ragnar, der in der Menschenwelt gestorben ist, wurde von seinem Großvater nach Elvancor geholt, einer Art Zwischenwelt, denn Ragnar ist zur Hälfte Tuavinn, die als Ureinwohner neben Menschen, Schattenwesen und anderen Kreaturen in jenem seltsamen, mysteriösen Reich leben.
Während Lena daran festhält, dass Ragnar ihr Seelengefährte ist, bringt dieser dem Mädchen wenig Gefühle entgegen – Ragnar hat sich durch seinen Übertritt nach Elvancor sehr verändert.
Dann droht ein Krieg auszubrechen zwischen den unterschiedlichen Bewohnern der Anderwelt und als Lena den attraktiven und hilfsbereiten Kelten Kian kennen lernt, ist auch Lenas persönlicher, innerer Friede bedroht. Steht sie doch jetzt zwischen zwei Männern, die ihr sehr viel bedeuten….
Persönlicher Eindruck:
Der vorliegende zweite Band der Dilogie setzt die Geschichte um Lena und Ragnar ohne große Rückblenden oder Wiederholungen fort, so dass man das Buch zwar auch ohne Vorkenntnisse lesen kann, aber dann so seine Schwierigkeiten hat.
Menschen, Tuavinn, Rodhakan, Kelten… die Fülle an Völkern, Namen und Personen macht „Elvancor – Das Reich der Schatten“ zu einem sehr epischen Werk, das sich nicht wirklich leicht lesen lässt. Die Karte am Beginn des Romans erleichtert zwar das Verständnis der örtlichen Gegebenheiten, bei den Figuren kann sie selbstverständlich nicht helfen und das verursacht einige (Lese-)Schwierigkeiten.
Lena als weibliche Hauptfigur hat mir recht gut gefallen, auch konnte ich ihre Entwicklung das Buch hindurch gut nachvollziehen, Ragnar hingegen war mir von Beginn an unsympathisch und ich konnte nicht wirklich nachvollziehen, warum Lena über 600 Seiten diesem Jungen nachrennt. Als Kian und somit das Liebesdreieck (sofern man zwischen Lena und den beiden Jungs wirklich von Liebe reden kann) ins Spiel kommt, bekommt der Leser auch einen männlichen Sympathieträger, aber dennoch wurde ich mit den Figuren nicht wirklich warm.
An spannenden Aspekten mangelt es dem Roman eigentlich nicht, wenngleich er auch nicht mit allzu neuen Ideen aufwartet. Was mich gestört hat, waren im Gegenzug dazu die Längen, die ebenso durchaus vorhanden waren und bei denen ich mich bisweilen zum Weiterlesen zwingen mußte.
Das Ende hat mich überrascht, ich hatte mit so einem Ausgang nicht gerechnet – doch es kann mich leider nicht über den doch ziemlich langatmigen Mittelteil hinwegtrösten.
Alles in allem ein spannendes Fantasybuch für alle, die epische, breit ausgeschmückte Werke lieben und sich in den unendlichen Weiten neuer Welten verlieren wollen. Ich war da leider nicht wirklich überzeugt, so dass ich lediglich 3 Punkte vergeben kann.