Es gibt ein Leben nach "Kind of Blue"
Wollen Sie mal ausprobieren, was Ihre Ohren und Ihre Anlage noch können?
Mal wieder einen schönen Abend verbringen und einfach nur lauschen?
Sie dachten bisher, seit "Kind of Blue" geht gar nichts mehr?
Dann ist diese Scheibe genau richtig.
Allein der Refrain des ersten Stückes ist es wert! Ein Ohrwurm. (Punkt!)
Es fängt an wie eine Märchenmelodie, dann setzt erstmals das Flügelhorn ein. Allererste Sahne, Ohrenmschmauß!
Raffinesse und handwerkliche Perfektion offenbaren sich in der Interpretation des "Englishman in New York" mit einem harmonischen Gesamtbild, immer wieder mit ausßergewöhnlichen Akkord-Interpretationien garniert und einem Piano im 1/16 Offbeat, falls ich das richtig ausdrücke.
Spätestens bei L.O.V.E. bestätigt sich der bisher nur schüchtern aufkommende Verdacht von "Kind of Blue". Minimalistisch, alle Beteiligten treten ein paar Schritte zurück und gehen in Ihrem Zusammenspiel auf. Das klingt wie ein einziger Organismus - zuletzt gehört vielleicht bei Muthspiels "Bright Side" mit den Pichler-Brüdern. oder Tobi Hoffmans "Tanz der Teilchen".
Moderne Zitate folgen, wie Drum&Bass-Groove im Kontrast zu schwebenden Melodien. Eine Gruß von Esbjörn Svensson mit gezupften Pianoseiten. Klangflächen auf dem Keyboard, bei denen auch Herr Brüninghaus die Augen schließen würde, um wirklich alles mit zu bekommen. Ein Cello. Wunderbar.
Und das Beste - Musiker werden das sicher bestätigen - die "Schlüsse". Was wirktlich gut gelingt hat auch ein Ende mit Überzeugung. Das ist hier der Fall.
5 Sterne, kaufen, unbedingt!