Insgesamt empfehlenswert, wenn auch sparsame Aufmachung und 1 CD Totalausfall !
Das sind in der Chronolgie die Alben Nr 4-6 von Leonhard Cohen.
Die Nr 4 ("Old skin..."") macht etwa da weiter wo das vorige Album "Songs of love and hate" aufhörte. Allerdings mit variantenreicherreicherer Instrumentierung und insgesamt gegenüber den ersten 3 Alben doch mit etwas weniger Gitarreneinsätzen insgesamt. Dennoch sind auch einige herrlich sparsamst instrumentierte Titel dabei , in denen neben Stimme und Gitarre nur ganz wenige Farbtupfer von anderen Instrumenten zugegeben wurden. Insgesamte ein gutes Album.
Und nun "Death of a ladies man" . Was soll das bitte sein ? Die Ober-Enttäuschung ! "Songs of Cohen & Spector, produced by Spector". . Der "Wall of Sound"-Producer Phil Spector ist mir nur insoweit bekannt , als er angeblich etliche Alben der 60 er und 70er "veredelt" haben soll. Das ist hier aber nicht der Fall , im Gegenteil. Schwülstigestes Keyboard- und Bläsergesülze kleistert alles zu bzw ist eigentlich der Gesamtbestandteil des Sounds. Die Gitarre von Cohen ? Gibt es nicht ! Die unverkennbare Stimme von Cohen ? Gibt es nicht , hier singt er in einiger Massen normaler Stimmlage ,insgesamt im Verhältnis zur Musik ist der Gesang auch etwas leise (zurückgemischt von Spector ?). Die Kompositonen eines Cohen nicht würidig und es klingt durch oben beschriebenen Klang wie überproduzierte schmalzigste Unterhaltungsmusik. Was zum Teufel hat Cohen geritten, so was rauszubringen ? Wahrscheinlich wollte er sich weiterentwickeln (oder die Plattenfirma wollte ihm dies einreden) und aus dem Schema der vorigen Alben ausbrechen (das könnte man ihm an sich auch nicht übel nehmen) , aber das ist hier so was von misslungen. Wem soll das gefallen ? Die alten Cohen - Fabns dürften damals in Scharen abgewandert sein (neue Fans wird er wohl nicht gewonnen haben mit diesem Gesülze) , auch wenn man so einem Künstler wie ihm viel an Stilvielfalt und Entwicklungsspielraum zugesteht. Dieser schwülstige Musikstil auf dieser Scheibe würde mir auch dann nicht gefallen, wenn es von einer anderen Band käme. Der Titel "Death of a ladies man" ist schon fast ironisch, denn hier stirbt Cohen musikalisch wirklich !! Ich überlege schon, diese CD aus der Box zu entfernen, denn die hör ich mir sicher nie mehr an !!
Spannung bei der dritten CD .Jedenfalls schon mal nicht von Spector produziert. Los gehts gleich mit akustischer Gitarre ,sparsamer Instrumentierung und der typischen Stimme. Insgesamt sind hier einige solcher Stcke zu finden (die teilweise zu den besten von Cohen gehören ,jedoch auch nicht so bekannt sind, dass sie auf jeder Best-of-CD drauf wären), aber auch welche ohne Gitarre, dafür mit Klaiver und "Folk-Instrumenten", die auch etwas "beswingt" im Rhythmus daherkommen. Auch die hin und wieder auttauchende Violine spielt zum Dahinschmelzen die Melodien. Diese CD versöhnt nun wieder. Offensichtlich eine gewollte Rückkehr zum Stil der ersten 4 Alben oder zumindest der Alben 3 und 4 . Die Klasse von "Songs of Leonhard cohen" und "Songs from a room"" erreicht es nicht, aber mir persönlich gefällt halt der Stil mit mehr Gitarrenbegleitung besser, ist natürlich Geschmacksache.
Die Aufmachungj im "Pappschuber" ist zwar praktisch, aber etwas lieblos. Jede CD nur in einer Papphülle . Kein Booklet, keine Texte (das war der Wiederveröffentlichung der ersten 3 CDs schon ansprechender). Wer die "Old skin.." und ".Recent songs" einzeln kaufen will (falls es sie mit Booklet und Texten gibt) l, dem kann man das empfehlen. Die "Death of a ladies man" braucht glaubt ich niemand !!
Erste und drtite CD dieser Box je 4 Sterne, "Death of a Ladies man" 1 Stern (gibt es auch "Null Punkte" ?). Durchschnitt 4 Sterne, denn den Ausfall habe ich schon aus meinem Gedächtnis gestrichten und mein Cohen-Bild soll nicht nachhaltig leiden.