Jugend-Symphonien
Auch wenn Wagners Werk bei mir von der Leidenschaft zur Religion gewandert ist, muss man zugeben, dass Wagner sich
bei Symphonien immer schwer getan hat, deshalb gibt es auch so wenige Symphonien, bzw. die wenigen werden sogut wie kaum oder nie heute noch aufgeführt.
Warum?
Symphonien sind Absolute Musik ("letzendlich sagt alles die Musik") - Wagners große Bühnenwerke sind alles andere als Absolute Musik, es sind Geflechte emotionale Gefühlswegweiser, kongruente sich gegenseitig steigernde Verknüpfungen der Wort- und Tonebene, die Deklamation (Gestikulation) trägt alles und Wagner hat daran/danach auch komponiert, denn jede Note hat einen Bezug zum Handelnden auf der Bühne.
Bei Symphonien fällt dies alles weg, dadurch schmilzt der Impulsgeber und Haupt-Inspirationspunkt wagnerscher Kompositionskraft.
In der C-Major versucht er (als junger Mann!) seinem Idol Beethoven nachzueifern und in die Welt der Sinfonien einzutauchen, wovon er aber im Laufe der Jahre wieder Abstand nahm, weil er merkte, dass dieses für sein Idealbild eines Gesamt-kunstwerkes zu wenig war.
Sinnbildlich dafür ist auch die Tatsache, dass die Symphonie E-Major nur fragmentarisch "vollendet" ist, also mittendrin abgebrochen wurde und nicht vollendet wurde.
Insgesamt gesehen sind alle Werke und Kompositionen neben den großen Bühnenwerken eher von oftmals starker Unbedeutendheit geprägt, d.h. dass es nur wenige Werke gibt (neben den Bühnenwerken), die eine größere Bedeutung für das Gesamtwerk haben.
Als geübter Hörer erkennt man abschließend gesagt, im 2. Satz der C-Major schon Antizipationen und Tendenzen zur "Parsifal"-Komposition, einem weihevollen Waldmotiv, was im Vorspiel und im 1. Act des "Parsifal" oftmals auftaucht.