Ein bewegendes Buch
Dreißig Jahre nach der Wiedervereinigung Deutschlands fällt mir ein Buch in die Hände, das beschreibt, wie emotional bedrückend es ist, aus der DDR unfreiwillig in den Westen abgeschoben worden zu sein. Die Autorin beschreibt authentisch, wie fremd man sich unvermittelt in einem Land fühlen kann, in dem zwar die selbe Sprache gesprochen wird, aber Vertrautheiten - wie Geborgenheit, Freunde, gemeinsame rituelle Gesprächsabende, und ja, auch Landschaften – plötzlich ungewollt im Nichts verschwinden. Durch eine List gelingt es der Protagonistin, mit einem Visum, das eigentlich nur für einen Besuch der Leipziger Messe gültig ist, sich für einige Augenblicke in ihr altes Leben zurück zu bringen.
Ein wunderbares, sprachgewaltiges Buch, welches ein zum Scheitern verurteiltes System, seiner Unmenschlichkeit entlarvt.