Es stimmt alles, bis auf die Pressung
Ja, auch ich bin der Meinung, dass der Score zu "War of the Planet of the Apes" zu den Highlights im Jahr 2017 gehört.
Michael Giacchino hat hier ein filmmusikalisches Meisterwerk geschaffen, welches vor allem durch seine Wechsel zwischen gefühlvollen und brachialen Klängen lebt.
Als ich sah, dass die Vinyl-Version von "at the Movies" (Sony) kommt, musste ich sofort auf den Bestellknopf drücken, denn bei diesem Label stimmt in der Regel die Qualität.
Auf den ersten Blick war dies auch so.
Tolles Gatefold-Cover (wie immer in einem PVC-Hülle), 4seitige bebilderte Liner-Notes, die Platten selbst in gefütterten schwarzen Innenhüllen - eben wie man es von "at the Movies" kennt. Die beiden Schallplatten selbst sind in rotem 180gr-Vinyl gepresst (nummerierte Erstauflage von 1.000 Exemplaren) und diese liegen sehr gut und plan auf dem Turntable auf. Nettes Gimmick: Auf jeder Seite wurde in die Auslaufrille ein Zitat aus dem Film eingearbeitet. So weit, so toll.
Beim ersten Auflegen von Platte 1 dann aber der Schock:
Knacken und Knistern in einer Lautstärke, die jeden Hörgenuss zerstört.
Die Musik selbst ist bewusst sehr dynamisch aufgenommen, mal hört man die Musik mal sehr leise, mal sehr laut, je nach Szenenuntermalung. Auf CD ist das auch sehr eindrucksvoll abgebildet, auf Vinyl allerdings eine absolute Katastrophe. Man hört das Knacken und Knistern bei den lauten Passagen deutlich und bei den leisen Passagen ist es sogar lauter als die Musik! Als würde man direkt neben einem Lagerfeuer oder einem offenen Kamin sitzen.
Nicht falsch verstehen, ich bin sehr tolerant, wenn es um Vinyl geht und mag es sogar ganz gerne, wenn es leicht knistert, aber in diesem Fall ist es einfach nur eine Folter für die Ohren. Klar, es ist farbiges Vinyl, aber so extreme Nebengeräusche kenne ich normalerweise nicht von Farbvinyl und ich kaufe recht oft solche Platten. Das man bei den leisen Passagen Hintergrundgeräusche haben wird, dass war mir klar, aber dieses Knacken und Knistern, dass darf einfach nicht sein.
Nach dem "Hellraiser"-Rerelease von "Lakeshore" ist dies nun die zweite (von insgesamt 11) Vinylplatten in den letzten drei Monaten, die von der Pressung her einfach nur enttäuschend sind. Da habe ich leider erneut sinnlos Geld verbrannt.
Ein Stern für die Musik, ein weiterer für die Aufmachung, mehr kann ich hier aber leider nicht vergeben.