Inzwischen gibt es erfreulicherweise eine ganze Reihe von Aufnahmen des Christus-Oratoriums von Liszt, das sicherlich zu seinen bedeutendsten Werken überhaupt gehört. In den Konzertsälen/Kirchen ist es leider so gut wie nie zu hören. Einige der 14 Teile (z.B. "Die Seligpreisungen" oder das "Stabat mater dolorosa" gehören zu den Perlen geistlicher Musik des 19. Jahrhunderts. Diese ungarische Aufnahme ist die erste des Werkes, erschienen 1972 nach fast 2 Jahren Aufnahmearbeit. Die Wiederveröffentlichung ist trotz der großen Konkurrenz sehr zu begrüßen. Wer glaubt, dass die frühe Aufnahme quasi eher eine hisatorische ist,wird mehr als angenehm überrascht. Sehr sonorer und räumlicher Klang mit einem angenehmen Nachhall, der dem sakralen Charakter des Werkes gerecht wird. Bei allen beteiligten Künstlern ist das enorme Engagement direkt spürbar. Vor allem der Chor und der Bariton sind herausragend, gleiches gilt für die Sprecherstimme. Der Dirigent - war primär als Chorleiter tätig - ist ein weiterer Garant für den sehr geschlossenen und positiven Gesamteindruck. Im Vergleich zur Konkurrenz wählte er auch die schlüssigeren Tempi. Sollte in keiner Liszt-Sammling fehlen!