Interessant
Die Aufnahme vom Grieg-Konzert gilt zu Recht als die beste. Ansonsten ist Andsnes ein technisch brillanter Pianist, der aber m. E. nicht immer den richtigen Duktus der Werke trifft. Bei Brahms brilliert er im 3. Satz mit dem raschen Tempo (muss man gehört haben!), aber vorher fehlt mir der dramatische Aufbau. Der 1. Satz gerät stellenweise schon so lyrisch, dass der 2. dramaturgisch fast unnötig zu sein scheint. Ansonsten nervt mich, dass er bei den Läufen seine technische Fähigkeit (Tempo, präziser Anschlag) zur Schau stellt, aber den Läufen nicht immer das musikalische Gewicht gibt, das ihnen - insbesondere bei Mozart und Haydn - zusteht. Die Läufe klingen dann mehr nach musikalischem Hintergrund als nach eigenständiger Bedeutung.