Bach-Kantaten (Kuijken)
Als Freund der Kantaten des Meisters stellte sich mir die Frage: Ist eine weitere Kantatenedition in meinem gefüllten CD-Regal sinnvoll? Es sind dort bereits vorhanden: Richter, Werner, Rilling, Rotzsch, Harnoncourt, Koopman und zahlreiche Einzeleinspielungen. Meine Antwort nach dem ersten Hören mehrerer Kantaten in der Einspielung von Kuijken lautet eindeutig: JA, UNBEDINGT!
Begründung:
Nach dem Hörerlebnis verliert die Überlegung an Gewicht, ob die Argumentation von Leonhardt, Tureck, Wolf und Koopman einerseits oder Rifkin, Parrott und Kuijken andererseits schlüssiger ist.
Die positiven Aspekte der Einspielung von Kuijken:
Sehr gute Textverständlichkeit, Einzelinstrumente werden optimal wahrgenommen. Beim Hören dieser Interpretationen kommt niemals Langeweile auf. Die vier Vokalsolisten sind eine Klasse für sich! Die Einspielungen von Kuijken setzen sich noch einmal positiv von den Einspielungen Rifkins und Parrotts ab, die auch eine solistische Sängerbesetzung aufweisen. Für mich ist der Einsatz der Altstimmen durch männliche Sänger (Altus/Countertenor) nur schwer zu ertragen. Die wunderbare Altstimme von Petra Noskaiová überzeugt mich!
Natürlich werde ich auch weiterhin die Kantateneinspielungen von Richter, Werner, Rilling, Harnoncourt, Koopman und Gardiner mit Freude hören. Manchmal möchte ich eben doch einen großen Chor.
Ich mache inzwischen einen großen Bogen um Countertenöre und Knabensoprane als Solisten in Kantateneinspielungen.
Kuijken wird mit seinem Kantatenpaket einen weiteren wichtigen Baustein innerhalb meiner Kantatensammlung einnehmen!
PS: Bitte unterbinden sie die Beurteilung der Musikeditionen durch kommentarloses Anklicken einzelner Sternchen. Wer sich nicht die Mühe macht, einige Zeilen zu den CDs zu verfassen, sollte die "Analphabetenanklickmethode" unterlassen!