Nicht ohne Wehmut
Auf die Platte bin ich beim Lesen von Greg Lake's Autobiografie gestoßen. Was mich darauf hinweist, dass ich doch mal wieder öfter bei JPC stöbern muss. Entstanden ist das Projekt, als Greg und Keith eher so zum Spaß in Greg's Londoner Studio mal wieder die alten Songs durchspielten. So kamen sie auf die Idee, das im Club-Rahmen öffentlich zu tun. Für diese Idee kann man den beiden nur danken. Das Buch ist übrigens, da nur in Englisch verfügbar, mit halbwegs passablen Englischkenntnissen einfach und ohne Wörterbuch zu lesen.
Überwiegend sind eben nur Klavier, Synthesizer, Gitarre und Bass im Einsatz, unterstützt von einigen Sampler-Spuren. Dass die Songs im Duo eine ganz andere Anmutung haben, ist klar, aber ich war überrascht, wie nahe sie doch an den Originalen sind. Es zeigt noch einmal im anderen Rahmen, welche großartigen Musiker die Beiden waren, die Musik ist weitaus intimer und ruhiger als die Originale. Für Lake/Emerson-Fans eine unverzichtbare CD. So vertraut die Songs sind, so anders klingen sie hier. Gerade Lucky Man und Tarkus, das hier zum Klaviersolo wird.
Traurig, unter den gegebenen Umständen, ist, dass man tatsächlich hört, dass Emerson's Spiel eine weitaus höhere Fehlerquote in der rechten Hand hatte als noch einige Jahre zuvor. Trotzdem war es schön, die alten Songs von EL&P und Nice noch einmal ganz anders zu hören. R. I. P., ihr Beiden. Für mich seid ihr unvergessen und ich habe hoffentlich noch ein paar Jahre mehr Zeit, eure Musik zu genießen.