...wenn doch nur der Klang besser wäre...
Über Iron-Maiden-Spezifika will ich gar nichts sagen, ich bin kein ausgewiesener Maiden-Experte. Ich kenne sie von früher, aus den 80ern (damals hatte ich den Iron-Maiden-Schriftzug auf meine Jeansjacke gemalt, zusammen mit Judas Priest, Rainbow und anderen), und das aktuelle Album bringt mir musikalisch ein Stückchen Jugend zurück. Ob einem das Album musikalisch zusagt, muß jeder selbst entscheiden. Mir gefällt es, und ich liebe Stücke, die über 10 Minuten gehen. Die Covergestaltung finde ich großartig; hier hat jemand die Möglichkeiten, die eine Dreifach-LP-bietet, hervorragend genutzt. Die Pressqualität der Platten ist sehr gut, plan, kaum Ruherauschen, einmal ein kleiner Knackser, das finde ich auf 6 Seiten in Ordnung.
Warum dann trotzdem nur eine mittelmäßige Gesamtbewertung? Wegen des Klangs, der ist einfach unterirdisch schlecht. Sehr dumpf, aber auf eine Art, die sich durch Aufdrehen des Hochtonreglers nicht beseitigen lässt. Muffig. Matt. Leblos. Nun ist mir klar, daß man auf einem Hardrock-Album (so nannten wir die Musik damals, heute heißt die Kategorie wohl anders) kein exquisites Hifi erwarten sollte. Das würde ja auch nicht zur Musik passen. Aber es sollte schon mitreißend klingen, und das fehlt mir hier komplett. Die Band spielt in einer Konzerthalle, der Zuhörer steht in einem kleinen Nebenraum mit angelehnter Tür. Dafür lohnt sich keine LP für 45€.
Wenn Sie sich also für das Album interessieren, nehmen Sie vielleicht eher die CD statt der LP - auch wenn LP eher zur Musik passt, der Klang rechtfertigt nicht den doppelten Preis.