Musikalisch hinreißende Aufführung aus Bad Wildbad mit großartigen Bildern
Endlich ein vollständiger Guillaume Tell nach der kritischen Gesamtausgabe, der zeigt, was für eine großartige Oper Rossini komponiert hat, und das in einer wundervollen, musikalisch und optisch großartigen Inszenierung aus Bad Wildbad. Unter dem mitreißenden, ganz leichten und federnden Dirigiat von Antonio Fogliani entfaltet sich ein wahres Klangfeuerwerk mit insgesamt ausgezeichneten Sängerdarstellern, das zeigt, wie wundervoll eine Grand Opéra sein kann, auch auf einer so kleinen Bühne. Die Virtuosi Brunensis und der Camerata Bach Chor spielen und singen ganz ausgezeichnet, vielleicht noch besser als sonst in Bad Wildbad. Alle Sängerinnen und Sänger haben ihr Bestes gegeben und waren großartig. Musikalisch besonders gut gefallen haben mir: Michael Spyres (Arnold), Judith Howard (Mathilde) und der überragende Andrew Foster-Williams (Tell). Sängerisch und darstellerisch ließen auch die anderen Beteiligten und das Ballett (fast) nichts zu wünschen übrig. Das Regiekonzept von Jochen Schönleber (Verlegung der Handlung in die Gegenwart) geht voll auf, seine Inszenierung mit wirkmächtigen Bildern ist großartig.