Hörenswerter Unbekannter
Hört man Hasses Requiem, so kann man sich nur wundern, dass die Musik dieses Mannes, zu Lebzeiten hochberühmt, ganz in Vergessenheit geraten konnte. Er ist Zeitgenosse von J. S. Bach, stilistisch jedoch fast als dessen Gegenstück: Weit weniger streng, dafür von hohem, nicht zuletzt dem italienischen Einfluss zu verdankenden Wohlklang. Die kompositorische Qualität wird durch die ausgezeichnete, hochdifferenzierte Einspielung dieser CD unterstrichen. Wohlklang von der ersten bis zur letzten Note, was auch für das anschließende Miserere gilt.
Einzige (kleine) Einschränkung: Die Pausen zwischen den Teilen mögen CD-typisch sein, musikalisch sind sie fast immer zu lang.