Empfehlenswerte Blu-ray mit nur kleinen Schwächen.
Heute, da "Blue Velvets" visuelle Gestaltungselemente (Kamera und Production Design) zigfach kopiert wurden, mögen diese nicht mehr so auffallen wie zum Zeitpunkt des Kinostarts; seinerzeit waren sie bahnbrechend. Regisseur Woody Allen bezeichnete "Blue Velvet" respektvoll als noch gelungener als seinen eigenen, im gleichen Jahr gestarteten "Hanna und ihre Schwestern" (so das Filmbuch "Cult Movies").
Das Bild der Blu-ray ist zwar stellenweise etwas weich, aber sehr ansehnlich. Unschärfen fallen vor allem zum Rand hin auf, die wohl eher der Kameraoptik als solches als aufgesetzten Weichzeichnern zuzuschreiben sind. Der Ton, zumindest im Original, ist brillant; damals wie heute leidet die deutsche Fassung insbesondere an einer konventionellen, fast lieblosen Synchronisation.
Der große Bonus dieser Blu-ray sind die verschollen geglaubten Szenen (Gesamtlänge über 50 Minuten), die seinerzeit nicht im Film verwendet wurden und hier erstmals präsentiert werden. Obwohl für die Handlung wenig relevant, sind sie für sich betrachtet sehr stimmungsvoll. Anm.: Das Filmmagazin "Video Watchdog" erwähnte seinerzeit eine Szene, in der Jeffreys Vergewaltigung durch Frank angedeutet wird. Ob diese nicht mehr auffindbar war, von Lynch bewusst nicht in diese Blu-ray aufgenommen wurde oder nur im Drehbuch existierte und gar nicht gedreht wurde, bleibt offen.