die Dokumentation ist immer noch sehenswert
Tony Palmer hat 1977 mit dieser knapp fünfzehnstündigen Dokumentation Pionierarbeit geleistet. Er versucht, die Geschichte der populären Musik von der Gründung der USA bis 1977 zu erzählen. Schwerpunkt ist dabei die Zeit vor dem Rock ‘n’ Roll, die etwa zwei Drittel der Laufzeit abdeckt. Jede Folge ist dabei einem Musikstil gewidmet. Dabei mischt er von ihm geführte Interviews mit Archivbildern und Konzertausschnitten. Es geht hauptsächlich um die Musik aus den USA bzw. UK.
Manches hätte man sich ausführlicher gewünscht, aber trotz der langen Laufzeit müssen Lücken bleiben. Punkten kann die Serie mit den vielen Interviews von Zeitzeugen, die ihre Eindrücke noch aus erster Hand erzählen können. Das ist natürlich toll bei den Folgen über Ragtime oder Vaudeville. Immer wieder wird auch der zeitliche Kontext erläutert, in dem die Musik entstanden ist. Auch Rassismus ist Thema.
Man kann die Serie aber nicht mit aktuellen Dokumentationen vergleichen. Das Tempo ist manchmal recht gemütlich. Auch die Bildqualität ist mittelprächtig. Eben MAZ-Qualität der 70iger. Trotzdem gibt es besonders in der Zeit vor dem Rock ‘n’ Roll viel zu entdecken. Die Serie ist kurzweilig und die Konzertausschnitte, oft nur für die Serie gefilmt, mitreißend. Leider keine Extras. Musikinteressierte sollten zuschlagen. Fünf Sterne.