Electric Miles mit heisser Lippe
Zunächst: Es ist keines dieser übel klingenden bootlegs, sondern eine offizelle CBS/Sony-Veröffentlichung. Und die klingt richtig gut für eine Live-Aufnahme von 1969.
Die 3 bisher unveröffentlichten Titel machen 24 der 60 Minuten Gesamtspielzeit aus. Der Rest ist der bekante Isle of Wight Auftritt von 1970.
Interessant ist, dass die Legende, Bitches Brew sei quasi in einer Jam-Session ohne vorbereitetes Material entstanden, widerlegt wird. Miles und Band haben das alles vorher live erprobt. Und was auf Bitches Brew teilweise avantgardistisch klingt, geht live richtig ab. Im Quartett ohne Wayne Shorter (Miles, Chick, Dave und Jack) spielt Miles mehr und druckvoller Trompete als je zuvor. Er gibt den Rocker und so ist die Musik näher an Jack Johnson als an Bitches Brew. Wie so oft spielt Miles live eingängiger.
Fazit: Tolle Musik, tolle Band, toller Miles. Ein must have!