Solide präsentierte Spitzenwerke zu einem äußerst günstigen Preis
Liedhafte, wehmütig-traumverlorene Melodien beherrschen Schuberts zweifelsfrei romantisches Streichquartett Nr. 13 a-Moll D 804 („Rosamundequartett“). Dass es – im Gegensatz zu den beiden letzten Quartetten – von Anbeginn beim Publikum gut angekommen ist, mag an den relativ wenigen harmonischen Schroffheiten liegen.
Schuberts an sein Lied „Der Tod und das Mädchen“ anknüpfendes Streichquartett Nr. 14 d-Moll D 810 „schluchzt, schmeichelt, fleht, tanzt, droht, weint, wettert, verhandelt, dreht sich im Kreise“. Das kann verwirren oder auch sogar schmerzen, ist aber auch schön.
Das ausgedehnte, technisch ungewöhnlich anspruchsvolle Streichquartett Nr. 15 G-Dur D 887 entfaltet eine fast orchestrale Kraft und Klangfülle. Das melodiös farbige und auch etwas wilde Werk entlässt den Hörer rundum zufrieden.
Das orchestral komponierte Streichquintett C-Dur D 956 wirkt durch das zweite Cello dunkel timbriert. Das untertreicht die melancholische Grundstimmung des an „die himmlische Länge“ der „Großen C-Dur-Sinfonie“ erinnernden Werks, das mal schmerzliche und mal fröhliche Empfindungen weckt.
Das Emerson Quartett spielt all diese Spitzenwerke der Kammermusikliteratur auf gewohnt hohem technischen Niveau, vielleicht ginge es an manchen Stellen noch etwas sentimentaler. Die Klangtechnik der Studioaufnahmen ist sehr gut, der Live-Mitschnitt des Streichquintetts erreicht nicht ganz dieses exzellente Niveau.
Fazit: Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist für die insgesamt gut bis sehr gut auf drei CDs „eingefangenen“ Top-Werke hervorragend.