Ein Zufallstreffer; ein Glücksgriff!
Ich besitze bereits mehrere Aufnahmen von sämtlichen Beethoven Sonaten (Kempff, Brendel, Pollini, Gulda, Arrau, Barenboim, Stewart Goodyear, H.J. Lim). So unterschiedlich ihre interpretatorischen Ansätze auch sein mögen: ich schätze sie alle.
Der Grund warum ich mich entschlossen hatte auch noch den Beethoven-Zyklus von Martin Rasch zu kaufen war einfach: Sie werden derzeit wirklich sehr günstig angeboten. Ich hatte mich dann noch kurz auf You Tube umgeschaut, und was ich dort über den mir bis dahin völlig unbekannten Martin Rasch hörte gefiel mir durchweg gut.
Im Vergleich zu H.J. Lim und zu Stewart Goodyear spielt er die Sonaten vielleicht nicht ganz so brilliant und virtuos, aber das sollte bei dieser Musik wirklich kein Kriterium sein. Im Gegenteil, dadurch daß er manche Dinge eben nicht ganz so virtuos herausstellt, läßt er der Musik mehr Raum zum atmen. Details werden sorgfältig herausgearbeitet, nichts geht verloren.
Und man täusche sich nicht: der Mann spielt absolut erstklassig!
Der Flügel klingt samtweich und vielleicht nicht ganz so höhenreich, wie bei anderen Nachwuchspianisten, aber ich empfinde das als einen Vorteil.
Wie viel von diesem Klang auf den Pianisten zurückgeht, oder durch die wirklich hervorragende digitale Aufnahmetechnik zustande kommt vermag ich nicht zu beurteilen. Ich genieße einfach den vollen, warmen Flügelklang, der übrigens niemals "wummerig" rüberkommt. Auch bei den Passagen, die überwiegend im tieferen Bereich der Tastatur angelegt sind, bleibt das Klangbild stets sehr sauber und klar.
Für mich also regelrecht eine Art "Weihnachtsüberraschung"; ein Zufallstreffer; ein Glücksgriff!
Unbedingt empfehlenswert!