Oh Well
,,I can't sing, I ain't pretty and my legs are thin'', diese Textzeile aus Oh Well ist zumindest in einem Punkt nicht so ganz stimmig: Der Mann konnte singen. Vor allem war Peter Green zu jener Zeit aber ein hervorragender Blues-Gitarrist, und Fleetwood Mac war in den Sixties eine der führenden Bands der britischen Blues-Invasion, die bekanntlich mit dem massen-kompatiblen Stadion-Rock ihrer späteren Inkarnation nichts zu tun hat.
,,Then Play On'' beginnt mit fetten Gibson Les Paul-Gitarren, dann startet eine massive, gut geölte ,,Percussion-Maschine'' durch, geht über in hyper-sensiblen Slow Blues und findet seinen ersten Höhepunkt in ,,Oh Well'', dem fast neun-minütigen zentralen Hammer-Stück mit dem episch-melancholischen Ausklang, das die stilistische Vielfalt, die sich durch das gesamte Album zieht, in sich zu vereinen scheint.
Aber es kommt noch dicker: ,,Rattlesnake Shake'', brachial, gewaltig, laidback. Und und und ...
Danach war es mit Peter Green's Fleetwood Mac fast vorbei, die Tragik seiner Biographie ist bekannt, Vergleiche mit dem Schicksal Syd Barretts von Pink Floyd drängen sich auf, Parallelen sind erkennbar.
Aber mit ,,The Green Manalishi'' sollte noch die mit Abstand beste Single dieser großartigen Band folgen.