Entdeckung
Von großen Komponisten wurde Cherubini hoch geschätzt, seine Musik wird aber nur selten aufgeführt. In dieser Oper zeigt Cherubini eine Ensemblekunst, die man in dieser Raffiniertheit sonst nur bei Mozart findet; in der Oper spielt auch das Orchester eine sehr große Rolle, wie bei Mozart. Die Oper selbst hat, auch musikalisch, Ähnlichkeiten mit der Zauberflöte, die Gegensätze sind ähnlich wie in dieser Oper; das Gute, das Edle gewinnt, das "Gemeine", das "Berechnende" wird überwunden, die Grundidee ist die Freiheit der Person, die sich durch gesellschaftliche ethische Normen leiten lässt. . Die Personen werden in der Oper alle sehr lebhaft musikalisch geschildert, es gibt keine Langeweile, die Dramatik ist überall präsent und auch sehr aktuell, sehr gut zugänglich. Leider ist die Regie zu flach, zum Teil klischeehaft, sowohl der Ernst als die Komik werden verzerrt wiedergegeben, mit einer Distanz, die zu der Musik und zu der Handlung nicht passt. Die Interpretationen sind gut, werden aber das sehr hohe Niveau der Musik nicht ganz gerecht, vor allen Dingen das Orchester nicht. Leider ist dies die einzige Aufnahme der Oper.