Emppfehlenswert!
Braucht man wirklich noch eine Einspielung der Bach'schen Goldberg-Variationen? Ja - denn jeder Künstler bringt ja auch seine Vorstellung davon, seine Interpretation dieser Musik mit ein, manchmal so radikal, daß man meint, dieses Stück zum ersten Mal zu hören! Oder das man es sofort ablehnt - weil zuviel Künstler, zuwenig Bach vorhanden ist! Nachdem mir der Egomane Glenn Gould jahrelang die Goldberg-Variationen ungenießbar gemacht hatte, bin ich auf die Version von Simone Dinnerstein gestoßen und merkte, daß man das auch anders, ganz anders spielen kann: warm, emotional, mit großer Tiefe ohne ins mechanisch-perfekt Virtuose abzugleiten. Und jetzt die Version von Angela Hewitt: schon ihr ganz klarer, fast perlender Ton ist wunderbar. Sie hält die Balance zwischen Emotion und klarer Struktur und wird so nach meinem Dafürhalten, dem Geiste Bachs sehr gerecht. Es tut einfach gut, einer Künstlerin zuzuhören, die so virtuos und doch so unaufdringlich spielt - für mich eine wundervolle Erfahrung!