Gelungene Musik der Grande Nation
Jordi Savall greift mit seinem Ensemble Concert des Nations ein Gustostück des wohl bedeutendsten französischen Barockkomponisten Jean-Philippe Rameau auf. Er führt das gewaltig tönende, zuweilen bombastische und in liebenswerter Gigantomanie gestaltete Werk zur Hochform.
Der musikalische Umfang der Komposition reicht dabei mit allen Nuancen von kraftvoll bis grazil beschwingt. Diese farbenfrohe Musikalität beruht auch auf der großen Bandbreite der Instrumentierung, die von der Theorbe über Oboe und Fagott bis hin zum Dudelsack reicht. Die Vielfalt der Stücke wird auch durch fantasievolle Satzbezeichnungen widergespiegelt: Vom "Menuett für Krieger und Amazonen" ist da die Rede, von der "Sonnenanbetung der Inka" oder vom "Tanz höllischer Geister".
Das typische Rokoko-Orchester der Zeit Ludwigs XV. umfasste weit mehr als 50 Musiker - hier sind knapp 40 noch mehr als genug. Artgerechte Interpretation mit präzisen Umrissen steht im Vordergrund und macht dieses Werk zum Highlight.
Absolut empfehlenswert!