Musik vom "kleinen" Bruder
Es ist äußerst lobenswert, dass sich das Lable "ifo/organ" auch mal der Musik des weitaus unbekannteren René Vierne annimmt, dessen Leben viel zu früh ein gewaltsames Ende fand. Man kann sich beim Hören nicht des Eindrucks erwehren, dass er eine Ahnung davon hatte, dass er den Ersten Weltkrieg nicht überleben würde: seine Musik ist annähernd durchweg - auch wenn sie liturgisch basiert ist - von einer großen Traurigkeit geprägt. Es ist auch nicht die große symphonische Form, die René Vierne pflegt, sondern es handelt sich vielmehr um Miniaturen, wohl in erster Linie auch zur liturgischen Verwendung. Interpretatorisch lässt Markus Eichenlaub wie gewohnt keine Wünsche offen, und auch das gewählte Instrument ist für die Wiedergabe bestens geeignet (insbesondere für die eher piano gehaltenen Stücke). Das Booklet gibt einen sehr informativen Eindruck vom Leben und Werk René Viernes.