Ein King Crimson Projekct ohne King Crimson Musik
Der Untertitel von "A Scarcity Of Miracles" - "A King Crimson Projekct" - könnte eingefleischte King Crimson Fans in die Irre führen. Von King Crimson ist man ja eher heftige Gitarren, verzerrter Bass, Power-Riffs und wilde Improvisationen gewöhnt.
Bei diesem Album stehen andere Tonwelten im Vordergrund, auch wenn neben Frontmann Robert Fripp mit Mel Collins und Tony Levin King Crimson-Urgesteine am Werk sind.
Mel Collins Saxofon steht wesentlich mehr im Vordergrund als auf früheren Zeiten, wodurch der Jazz-Faktor einen höheren Stellenwert einnimmt. Insgesamt herrscht eine sehr ruhige, melancholisch-entspannte Stimmung vor. Zuweilen schlägt auch die rhythmisch-vertrackte Spielweise von Fripp durch, aber nicht als Ausbrecher, sondern integriert in die sanfte musikalische Atmosphäre. Und das Ganze auf musikalisch höchstem Niveau und in glasklarer Akustik.
Fazit: Eingefleischte King Crimson Fans wird das Album zu ruhig sein. Wer allerdings anspruchsvolle Jazz-/Pop/Mainstream-Musik mag, sollte hier unbedingt zuschlagen.