Vanden Plas – The Empyrean Equation Of The Long Lost Things
Das neue Album von Vanden Plas hat mich vom Release des ersten Songs an beeindruckt. Die Musiker wirken entfesselt, bringen außergewöhnliche Leistungen und begeistern den Hörer von Anfang an, für ihr neues Werk. Der italienische Multi-Instrumentalist Alessandro Del Vecchio hat anscheinend eine Frischzellenkur der Band ausgelöst, denn die sechs Songs sind etwas anders und durchweg alle Prog der Güteklasse 1A.
Der erste Track, ein Instrumentalsong mit einer Chorpassage lässt keine Wünsche beim Prog - Metal - Fan offen. Die Musiker, vor allem Stephan Lill, zeigen der Konkurrenz wie ruhige Spannungsbögen gepaart mit schwerem Metal sich anhören müssen. Die erste Single Auskopplung „My Icarian Flight“ hat den typischen Vanden Plas Touch, der sie von den vielen anderen Bands dieser Musikrichtung unterscheidet. Mit über 100.000 Klicks hat dieser Song nicht nur mich gefangen. „Sanctimonarium“ ist nicht nur über 10 Minuten lang, sondern auch ein weiterer Song der von Alessandros Keyboardsounds (Hammond / Synthesizer Klänge) geschickt untermalt und zum Teil dominiert wird. Mir als Deep Purple Fan gefällt dieser Sound sehr gut. Außerdem fasziniert mich immer wieder der markante Gesang von Andy Kuntz. „The Sacrilegious Mind Machine“ war vorher ebenfalls, als Video veröffentlicht worden und führt den Hörer weiter in die neue Vanden Plas Welt. Der Schlagzeugarbeit von Andreas Lill hört man immer wieder die Erfahrung aus dem Musicalbereich an, die seine Vielseitigkeit hervorhebt. Ich höre jetzt schon die Fans auf der kommenden Tour „Cold is the river“ und „Where are we now“ singen. Das geht ins Ohr und Stephan Lills Gitarrenzauber sowieso. „They Call Me God“ ist Gänsehaut pur. Mit so viel Gefühl, Spannung und fein dosierten Metal-Klängen entwickelt sich der Track hin bis zum krönenden Abschluss. „March Of The Saints“ ist ein Opus mit über 15 Minuten Länge und ein neuer Maßstab im Prog. Wie ein Soundtrack für einen Phantasy Film erzählt der Song seine Geschichte. Hier höre ich besonders die Bassläufe von Torsten Reichert, die diesem Werk nicht nur den nötigen Druck, sondern auch ein Teil der Komplexität geben. Viele Details der CD eröffneten sich für mich erst nach dem dritten oder vierten Hördurchgang und das macht für mich ein gutes Album aus.
Vanden Plas liefert seit über dreißig Jahren ohne Unterbrechung höchste musikalische Qualität, hier haben sie sich selbst übertroffen und sich sowas wie ein kleines Denkmal gesetzt.