Sieg nach Punkten und 4,5 Sterne
Als ich Vans Version von "Bring It On Home To Me" vor Veröffentlichung des Albums hörte, war ich sehr enttäuscht, denn ich mag das Original von Sam Cooke und viele gelungene Cover-Versionen. Bei Van hatte ich den Eindruck, dass er zwar viele seiner erprobten Vokal-Techniken gekonnt zur Schau stellt, dabei aber den Soul vermissen lässt. Ohne große Erwartungen kaufte ich dennoch das neue Album und wurde angenehm überrascht. Vans Stimme ist grandios wie eh und je, die Band sehr kompetent und die Gastmusiker Chris Farlowe, Georgie Fame, Paul Jones, Jeff Beck, die in den 60ern mehr Hits als Van zu verzeichnen hatten, sind nicht nur Stichwortgeber, sondern bekommen Freiräume, um ihr eigenes Können unter Beweis zu stellen. Die Mischung der Songs ist sehr gelungen. Auch vor einer Überproduktion hat man sich gehütet. Neben den fünf Eigenkompositionen, darunter einem sehr typischen Van Morrison-Stück ("Transformation"), gibt es viele Ausflüge in andere Genres, wobei die etwas schnelleren Songs (z.B. " Can Tell") und der Rockabilly-Rhythmus des Bo Diddley Stücks "Ride On, Josephine" Van gut zu Gesicht stehen. Wie üblich entschädigt uns die Musik für die meist recht eigenwillige Cover-Gestaltung eines Van Morrison-Albums.