Aus dem 12-Ton Jazzlabor
Altsaxophonist John O’Gallagher startete seine Karriere als gefeierter Solist in der Big Band des legendären Tenoristen Joe Henderson. Der Traumstart war ihm Ansporn zu einer Reihe von hervorragenden Einspielungen zwischen Postbop und Avantgarde. Künstlerischer Höhepunkt von O’Gallaghers Schaffen ist seine Auseinandersetzung mit der seriellen 12-Ton-Musik des E-Musikkomponisten Anton Webern (1883-1945), die er als erster auf überzeugende Art für die jazzimprovisation fruchtbar machte. „Twelve-Tone Improvisation – A Method for Using Tone Rows in Jazz“ (Advance Music, 2013) dokumentiert O’Gallagers Tüftelarbeit. Das opus magnum ist ein genialer Wurf! Geglückte Nagelprobe ist die in prominenter Septettbesetzung(John O'Gallagher,as, Matt Moran,vib, Pete McCann,g, Russ Lossing, p,Rhodes, Hammond Organ, Johannes Weidenmüller,b,Tyshawn Sorey,dm, Margret Grebowicz,voice) eingespielte CD mit 8 Adaptationen von Webern-Kompositionen, Synthese aus aktuellem NY-Postbop und serieller Kompositionstechnik: Eine vielschichtige, kunstvolle Musik, die bei aller Komplexität immer auch swingt und groovt. Doch…..wenn es Kunst ist, ist es nicht für alle, und wenn es für alle ist, ist es keine Kunst (Schönberg).