Die hohe Schule des Solopianospiels im Jazz
Vorbei die Zeiten, in der sich Solopiano-CDs kaum verkaufen liessen, es sei denn, der Pianist hiess Keith Jarrett. Fred Hersch, eben 60 geworden, gehört mit zu den Inspiriertesten unter den aktuellen Pianisten, ein hoch kultivierter, breit abgestützter Stilist, der über einen überaus reichen gestalterischen Fundus verfügt. Musikalisch aus einem Guss, ist Herschs CD voll befrachtet mit allerlei Geschiebe aus einer reichen künstlerischen Vita, die auf der Solopianotradition seit Earl Hines basiert, mit den Ankerpunkten Ahmad Jamal, Thelonious Monk und Jaki Byard, nebst, so erstaunlich, wie für Hersch zentral, Bachs vierstimmigen Choralvorspielen.