Das Fred Hersch Trio auf seinem künstlerischen Zenith
Ergänzung/Berichtigung zum obigen Text: Dieser wärmstens empfohlene Live-Mitschnitt vom 24. November 2017 stammt von einem Hersch-Konzert in Brüssel (und nicht aus Norwegen), das, wichtiges Detail, ohne Wissen der Künstler aufgezeichnet wurde. Umso lockerer und unbeschwerter gingen Hersch, Hébert und McPherson ihr Rezital an. Und, den oben erwähnten Vergleich mit dem Bill Evans Trio würde Hersch nie bestätigen, seine musikalische Vita ist nach Herschs eigener Einschätzung vielmehr bei seinen Inspiratoren Ahmad Jamal, Earl "Fatha" Hines, Jaki Byard und Thelonious Monk zu verorten. Und mit Monks "We See" beginnt denn auch dieses Konzert, welches mit dem solo gespielten Encore "Blue Monk" endet. Allein dieses Bijou lohnt den Erwerb der CD: Wie unbekümmert Hersch sich an diesen Monk-Klassiker herantastet, das Thema umkreist, doch erst zum Schluss seiner kühnen Improvisation bei Monk landet, ist schlicht und einfach so bezaubernd, so atemraubend, so zwingend gelungen, dass diese 5 Minuten Ausnahmeimproviation den Erwerb der CD lohnen. Dies muss auch Hersch realisiert haben, ergo seine Einschätzung im O-Ton: Our best recording!