Gary Peacock, der Bassist als Komponist
Gary Peacock (geb.1935) gehört mit Scott LaFaro und Eddie Gomez zu den technisch versiertesten und virtuosesten Kontrabassisten im modernen Jazz. Ergo liest sich Peacocks Liste seiner musikalischen Partner wie ein "Who's who" des modernen Jazz, von Bud Shank über Clare Fischer zu Albert Ayler, Don Cherry, Jan Garbarek bis hin zu Miles Davis, in dessen Combo Peacock nach eigenen Aussagen die prägendsten musikalischen Erfahrungen sammeln konnte. Und, Pianisten wie Bill Evans, Paul Bley, Chick Corea, Keith Jarrett, Art Lande, Martial Solal, Michel Petrucciani u.v.a. haben mit Peacock legendäre CDs im Trio, Quartett oder Duo eingespielt. Doch sein bevorzugter Piano-Partner ist und bleibt seit Jahren Marc Copland, bestens dokumentiert mit Aufnahmen für InnerVoice Jazz, ECM, Pirouet und diverse japanische Label. Naheliegend deshalb, dass Copland nun eine Soloeinspielung mit Peacocks bekanntesten Kompositionen vorlegt. Die melodisch, harmonisch und rhythmisch überzeugenden Preziosen haben allesamt den Einzug in den Olymp etablierter Jazz-Standards längst geschafft. Darunter "Vignette", "Moor", "Voice Of The Past". Als Encore und zugleich Titel der CD wählte Copland die Komposition "Gary" geschrieben von Peacocks Ex-Ehefrau Annette.
Besonderes Lob gebührt der exemplarisch gut gelungenen Produktion der Co-Produktion des kleinen französischen Labels "Illusions Music" mit dem deutschen Pendant "InnerVoiceJazz", eine Entente Cordiale, wo nun einfach alles stimmt, von Produktion über die Gestaltung der CD-Hülle bis hin zum vorbildlich gestimmten Flügel. Kurz und gut, und zum Schluss en français: Chapeau!!!