Ein grandioses Trio
Den Pianisten Michael Wolff lernte ich erstmals vor Jahren als Mitglied im Quintett von Julian "Cannonball" Adderley kennen (damals noch im LP-Format). Danach wurde es still um ihn, kaum mehr Aufnahmen, wenig Konzerte. Der Grund mag wohl an seinen diversen z.T. üblen und äusserst schweren Krankheiten gelegen haben, dass er es nicht seinen Fähigkeiten und seiner musikalischen Originalität wegen ins Rampenlicht der Jazzöffentlichkeit schaffte. Ursprünglich war sein pianistischer Ansatz, sein charakteristisches "timing and spacing", also der Umgang mit musikalischer Aktivität und Pausen, stark geprägt von Pianist Ahmad Jamal. Dies ist auch in dieser neuen Einspielung wieder zentral. Dazu kommen harmonische und rhythmische Finessen, welche an Bill Evans erinnern (in Wolfs allerneuster Trio-CD "A Letter To Bill Evans" wird dies noch deutlicher. Diese Einspielung ist allerdings noch nicht bei jpc gelistet und darüber hinaus auch äusserst schwer erhältlich). Das Trio mit Bassist Ben Allison und dem für mich vorher unbekannten, doch hier grossartig aufspielenden Drummer Allan Mednard und Leader Michael Wolff am Piano ist wahrlich eine Entdeckung wert. Und die originellen, melodisch und rhythmisch überraschenden und höchst eigensinnigen Kompositionen von Leader Wolff lohnen die Erkundung durch den aufmerksamen Zuhörer.