Die Wirklichkeit ist viel erschreckender
Ist man ein gläubiger Mensch, so kann einem dieses Horrortheater schon eine gehörige Angst einjagen. Der Leibhaftige lässt so richtig die Sau raus. Doch warum sollte man den Film so ernst sehen? Als Trip mit der Geisterbahn funktioniert er richtig gut und man kann sich voller Hingabe erschrecken lassen.
Doch der Film kommt nicht ohne Pferdefuß daher. Nimmt man Bessesseheit für bare Münze, wie es die Kirche ja tut, so erscheint Friedkins Exorzist als oberflächlich erzähltes verharmlosendes Märchen im Vergleich mit der wahren Geschichte der Anneliese Michel aus Klingenberg. Sie mußte den an ihr verübten Exorzismus mit dem Leben bezahlen, weil man ihr ärztliche Hilfe vorenthielt und sie dabei verhungern ließ.
Wer Anneliese Michels Geschichte noch nicht kennt, dem sei Hans-Christian Schmids Film REQUIEM ans Herz gelegt. Hier wird das Thema nicht sensationslüstern ausgebeutet und Menschen wie Anneliese Michel wird Ihre Würde zurückgegeben.