Ein emotional aufwühlender All-Age-Roman für jugendliche Leser
Die siebzehnjährige Celestine ist perfekt. Sie lebt nach den Regeln ihrer Gesellschaft, erzielt in der Schule gute Leistungen und ist mit dem Sohn des obersten Richters liiert. Ein Leben, das ihr gefällt, jedoch eine jähe Wende erfährt, als sie einem alten Mann auf dem Weg zur Schule hilft, obwohl das streng verboten ist. Denn der Mann, der im Bus um sein Leben ringt, ist ein Fehlerhafter. Ein Ausgestoßener des perfekten Systems. Ein Mensch, der keine Rechte mehr hat. Von nun an spürt Celestine am eigenen Leib, was es heißt, fehlerhaft zu sein. Die Beteiligung an einer Intrige, die ihren Status als Perfekte wieder herstellen soll, lehnt sie rigoros ab und kämpft von nun an um die Herstellung von Werten wie Moral, Menschlichkeit und Gerechtigkeit, die die angeblich perfekte Gesellschaft längst verloren hat.
„Flawed – Wie perfekt willst du sein“ ist ein All-Age-Roman für jugendliche Leser, der voller Spannung, Gefühl und Lebendigkeit steckt. In ihm wird der Leser in eine Welt katapultiert, in der die Perfektion oberste Regel ist und in der jede Andersartigkeit geahndet wird. Dass es hinter dieser glänzenden Fassade ordentlich brodelt, wird schnell klar, spätestens in dem Moment, als die bis dahin perfekte Protagonistin in einem ordentlichen Schlamassel steckt. Eine interessante Figur, deren Mut und Menschlichkeit, deren Ängste und Zweifel und deren Trotz und Kampfeswille in einer nachvollziehbaren Mischung zum Tragen kommen und die nicht nur die Menschen ums sich herum bewegt. Aber nicht nur sie macht während der fatalen Geschehnisse in einer von Regeln beherrschten Welt eine spürbare Wandlung durch. Auch ihre Eltern ändern sich und beginnen Dinge zu hinterfragen, wie auch ihre Schwester und sogar ihr Freund, der als Sohn des obersten Richters besonders perfekt sein sollte. Flüssig geschrieben, mit vielen spannenden Szenen, grausamen Momenten, zweifelhaften Handlungen, aber auch mit liebevollen Gesten versehen, versteht es der Roman gut zu unterhalten und trotz seines schrecklichen Verlaufs ein wenig Hoffnung zu geben.
Fazit:
Der erste Band einer auf zwei Teilen ausgelegten Dystopie lässt seine Leser emotional aufgewühlt und mit vielen Fragen zurück. Ein Roman, der nachhaltig beweist, das es wichtig ist Fehler zu machen und das es genauso wichtig ist, zu ihnen zu stehen.