Wenn die Menschheit unter geht...
Wenn die Menschheit unter geht... Der Leser wird direkt in die Geschichte hineingeworfen und rätselt zusammen mit Rio, wieso ihr Zwillingsschwester das Leben im Oben gewählt hat. Diese Frage zieht sich durch das ganze Buch und wird erst zum Schluss beantwortet.
Ally Condie´s Geschichte wurde komplett im Präsens geschrieben. Manche Leute kommen vielleicht mit dieser Zeitform in Büchern nicht so klar, doch ich fand es sehr gut und es hat mir das Gefühl gegeben, direkt bei den Geschehnissen im Buch dabei zu sein. Auch mit Rio der Protagonistin war ich sehr zufrieden und konnte mich gut mit ihr identifizieren, denn Ally Condie hat keinen naiven Charakter erschaffen, zu denen meist viele andere Autoren tendieren, sondern ein Mädchen, welches alles eher skeptisch gegenüber steht und nicht kopfüber handelt.
Das Buch ist eine Dystopie, doch es kommen mehr Fantasy Elemente vor, als ich es sonst gewohnt bin und gerade das hat mir an der Geschichte so gut gefallen.
Die Unterwasserstadt Atlantia wurde in dem Buch so wunderschön detailliert beschreiben, das ich die Stadt direkt vor meinen Augen hatte und mir jedes Detail vorstellen konnte. Dadurch wurde auch eine einzigartige Atmosphäre kreiert.
Ally Condie hat auch verraten, dass die kleine Meerjungfrau ihr als Inspiration für die Geschichte diente und genau an dieses Märchen habe ich während dem Lesen öfter mal gedacht .
In dem Buch geht es darum, wie es möglich ist ein Leben an einem ganz neuen Ort zu führen. Dabei hatte ich immer vor Augen, dass die Menschen in unsere Zeit bald die Erde so sehr zerstört haben könnten, dass die Menschheit sich auch nach einem Ort zum Leben umsuchen muss und wenn wir vielleicht keinen neuen Planeten zum Leben finden, wie wäre es dann im Meer?
Das Buch zeigt eine Möglichkeit auf, wie ein solches Leben aussehen könnte und ob es auf lange Sicht überhaupt möglich ist, dabei wird alles so realistisch dargestellt, dass die Idee von einem Leben unter Wasser, gar nicht mehr so weit entfernt zu sein scheint.
Aber in dem Buch geht es auch um die Bedeutung der Beziehung zwischen zwei Schwestern. Was kann eine Person alles bereit sein für die eigene Schwester zu opfern? Wie weit reicht die Liebe zwischen zwei Schwestern?
Ein weiterer dicker Pluspunkt ist natürlich das Cover. Es ist zwar recht einfach gehalten, doch trotzdem finde ich es traumhaft schön, genauso wie die Bilder einer Grafikerin, welche Atlantia nach den Vorstellungen von Ally Condie erstellt hat.
Nun kommt der einzigste Minuspunkt, welcher Atlantia leider das 5 Herzchen kostet. Der Schluss wurde viel zu schnell abgehandelt und viele Fragen blieben unbeantwortet. Die Idee der Geschichte bietet so viel Potenzial und auch gerade zum Ende hin, wirft Ally Condie nochmal viele neue Aspekte ein, so dass es viel besser gewesen wäre aus diesem Buch eine Trilogie zu machen.
Fazit:
Ein Buch für alle Bücherwürmer, die das Wasser lieben, wissen wollen wie stark die Beziehung zwischen zwei Geschwistern sein kann und viel Phantasie haben, um sich die offenen Fragen am Ende selber zu beantworten.