Brilliant ignoriert
Es gibt kaum einen Musiker, dessen Schaffen so sträflich ignoriert wird wie Richard Buckner. Mir fällt da allenfalls noch Mark Eitzel ein, der im Vergleich zu Buckner aber schon fast als Promi gelten darf. Buckner veröffentlicht seit 20 Jahren eine grossartige Platte nach der anderen, aber hiervon scheint kaum jemand Notiz zu nehmen. Wer die einschlägigen Kommentarforen durchstöbert bekommt allerdings mehr als nur einen Hinweis darauf, dass dieser Mann dort wo er gehört wird, leidenschaftliche Bewunderung hervorruft. "Surrounded" mag vielleicht nicht sein bestes Album sein, aber was heisst das schon beim hier durchgehend vorgelegten Qualitätsniveau? Ein Song wie "Lean To" ist meines Erachtens allein locker den Preis für das Album wert. In Ermangelung eines grösseren Budgets hat Buckner die Platte kurzerhand allein zuhause eingespielt, so dass es sich hier weitestgehend um eine akustische Angelegenheit handelt. Ob das geschadet hat vermag ich nicht zu sagen. Man muss dankbar sein, dass er die Mühen angesichts des allgemeinen Desinteresses überhaupt auf sich genommen hat. Die Aufnahmequalität ist sehr gut. Es gibt unzählige Youtube Aufnahmen für diejenigen, die einen Eindruck von Buckner gewinnen wollen. Eine dringendere Empfehlung in der zeitgenössischen Musik will mir nicht einfallen. Wer sich für Künstler wie Bonny Prince Billy, Bill Callahan oder Howe Gelb begeistern kann, wird Buckner lieben. Bitte weitersagen.