Hervorragend konstruierter Krimi
Dieses war mein erstes Buch von Anne Holt. Obwohl ich die Leseprobe schon sehr überzeugend fand, hatte ich doch einige Bedenken, so mittendrin einzusteigen, da ich gern chronologisch lese und die Yngvar Stubø-Reihe mir völlig unbekannt war - von Hanne Wilhelmsen, die am Rande ja auch ihren Einsatz hat, habe ich zumindest vorher schon mal gehört. Diese Bedenken waren jedoch völlig unnötig, man "freundet" sich schnell mit der sympathischen Familie Yngvar Stubøs an und ich hatte bei der Lektüre auch nicht das Gefühl, irgendeine Information zu missen.
Im Mittelpunkt steht der rätselhafte Mord an der Bischöfin Eva Karin Lysgaard, für den sich so scheinbar gar kein Motiv finden lässt; die möglicherweise wissenden Angehörigen stehen Stubø bei den Ermittlungen zunächst auch nicht gerade hilfreich zur Seite. In weiteren Erzählsträngen wird über andere, unklare Todesfälle berichtet, die aber keinen Zusammenhang mit dem Tod der Bischöfin erkennen lassen.
Schon lange habe ich es aufgegeben, selbst darüber nachzugrübeln, was wohl dahinterstecken mag. Oft meint man schon eine Ahnung zu haben und dann war doch alles ganz anders, so auch hier. Ich lasse mich gern vom Einfallsreichtum des jeweiligen Autors überraschen und bin bei diesem Buch dabei voll auf meine Kosten gekommen. Eine sehr gut und glaubwürdig konstruierte Geschichte, bei der zuletzt doch alles irgendwie zusammengepasst hat und die mich sehr kurzweilig unterhalten hat. Freue mich schon auf den nächsten Fall Stubøs mit der tatkräftigen Unterstützung seiner Ehefrau!