Prädikat: Sehr sehenswert!!!
„Arnies Welt“ ist ein sehenswerter, genialer Film, der unscheinbar daher kommt, angesiedelt zwischen Psychokrimi und Provinzdrama, in dem die skurillen Charaktere durch ihre individuellen Schrulligkeiten überzeugen.
Ausgangspunkt in „Arnies Welt“ ist ein Unfall, alleiniger Zeuge der siebenjährige Arnie, dessen Beobachtungen so gar nicht mit dem übereinstimmt, was die Erwachsenen über den Unfall erzählen. Nur Hannah, die Frau des Dorfpolizisten glaubt ihm. Sie ist allerdings als Kleptomanin willkommenes Ziel für die kleinbürgerlichen Gehässigkeiten der Dorfbewohner. Gespielt wird Hannah von einer grandiosen Caroline Peters, die sich hier bereits mit dem sehr speziellen Leben in der Eifel für „Mord mit Aussicht“ vertraut machen konnte und ihr einmaliges schauspielerisches Können, mit dem ihr eigenen Sinn für Humor zeigt. Caroline Peters entwickelt ihre Figur „Hannah“ im Laufe des Films von der fahrigen, unsicheren krankhaften Kleptomanin zu einer selbstbewussten Person. Hannah erkennt, dass alle um sie herum mit der Ehrlichkeit „auf Kriegsfuß stehen“. Ähnlich beharrlich wie sie zu Beginn stiehlt, verhilft sie der Wahrheit zum Durchbruch. Die weiteren urigen-schrulligen Typen werden u.a. dargestellt von Jörg Schüttauf, Matthias Brandt und Enno Hesse. Nicht zu vergessen ein wunderbarer Bruno Schubert als siebenjähriger Arnie, der mit unschuldigen Kinderaugen die Welt „der Großen“ kräftig durcheinander wirbelt. Zugespitzte und pointierte Dialoge und ein herrlich trockener bodenständiger Humor machen „Arnies Welt“ zu einem sehenswerten Film.