Er hat es wieder getan...
Zum 3. Mal versucht sich Kenneth Brannagh an einem Werk von Agatha Christie. Zugegeben, bei "Halloween-Party" handelt es sich um ein Spätwerk der Autorin, dass einen nicht grade umwirft vor Begeisterung. Das vorab.
Die Handlung wird nach Venedig verlegt, was den Filmemachern einige schöne Bilder einbringt und für ein pittoreskes Setting sorgt, für die Handlung aber unerheblich ist. Es könnte genauso gut Paderborn sein.
Man konnte sich nicht so richtig entscheiden, ob es mehr Krimi, als Horror sein sollte. Und wie bereits in den 2 Verfilmungen zuvor, geht es in die Hose. Herr Brannagh gibt einen Poirot, der nicht so aussieht wie in den Büchern beschrieben und auch nichts von dieser Figur hat, welche so vortrefflich von David Suchet in der gleichnamigen Serie dargestellt wird. Er wirkt immer etwas manieriert. Es gibt dann jede Menge Horror-Effekte, wie knarzende Türen, seltsame Geräusche etc. Trägt aber nicht wirklich zur Spannung bei. Die Handlung bleibt lange verworren, bisweilen nervig (siehe die genannten Effekte) und erst mit der Auflösung versteht man dann das ganze, so man nicht das Buch gelesen hat, obwohl es, soviel sei verraten, auch inhaltlich einige Änderungen gab. Es bleibt aber trotzdem ein fader Geschmack übrig, ein Schulterzucken, mehr nicht. Der Film ist leider langweilig, verworren und größtenteils spannungslos.
Die schwachen Umsätze des Films sorgen jetzt hoffentlich dafür, dass Herr Brannagh die Finger von weiteren Christie Romanen lässt. Kaufen lohnt sich nicht, kann man sich mal bei Streaminganbietern ansehen, besser aber das Buch lesen oder die entsprechende Episode der Serie schauen.