Rysanek als Abigaille aus der MET
Dieser Mitschnitt aus der MET ist eine willkommene Ergänzung der Nabucco Diskographie. Thomas Schippers leitet Chor und Orchester mit Präzision und italianita, mann merkt keinen Unterschied zu einem italienischen Ensemble. Zudem sind die Sänger sehr gut und in diesen Rollen nicht in Studioproduktionen verewigt.
Die Besetzung wird angeführt von Rysaneks Abigaille, eine Rolle die sie nur einmal auf der Bühne gestaltete, dann aber aus Angst vor dem Vergleich mit der Callas aufgab. Sicherlich war diese Rolle eine Grenzpartie für sie, aber im Vergleich zu späteren Rollenvertreterinnen ist sie sehr souverän und hat wenig ebenbürtige Konkurrenz. Der Nabucondosor wird von Cornell MacNeil, einem der führenden Verdibaritone der Nachkriegszeit gesungen, der sich auch im europäischen Vergleich nicht verstecken musste ( siehe Amonasro unter Karajan, Rigoletto neben Sutherland,Renato neben Nilsson und Bergonzi oder Zeffirellis Verfilmung von La Traviata ). Cesare Siepi als Zacharias hat alttestamentliche Sonorität und Größe. Ein eindrucksvolles Dokument dieses Sängers. Ismaele ist Eugenio Fernandi, der hier überzeugt. Als Fenea ist Rosalind Elias eine überzeugende Besetzung. Bonaldo Gaiotti als Hohepriester ist ebenfalls überdurchschnittlich besetzt.
Klang ist für das Alter der Aufnahme sehr gut, Booklet beschränkt sich auf die nötigsten Angaben.
Für alle Rysanek Fans ein must have zudem die Gesamtleistung aller Beteiligten sehr hohes Niveau erreicht. Darüber hinaus eine willkommene Erinnerung an die hohe Kunst von Cornell Macneil und Cesare Siepi.